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Meinung: Kein Exil für immer

TRITT LIBERIAS PRÄSIDENT TAYLOR AB?

Wer von einer Frau aus Calabar bekocht wurde, heißt es, wird die Stadt in Nigeria nie wieder verlassen. Das hofft vermutlich auch das liberianische Volk, denn Calabar ist das nächste Ziel von Charles Taylor. Über zehn Jahre lang war Taylor für Chaos und Zerstörung in Westafrika verantwortlich. Wenn er seine Ankündigung wahrmacht, wird er am heutigen Montag als Präsident von Liberia zurücktreten, das Land verlassen und seinen Lebensabend im Exil verbringen. Das wäre ein Skandal, denn Taylor gehört als Kriegsverbrecher vor ein Tribunal – aber erst wenn er Liberia verlassen hat. Noch immer verhandeln amerikanische Militärberater und Soldaten der westafrikanischen Friedenstruppe mit den Rebellen über einen Zugang zum Hafen von Monrovia. Bliebe der Führer im Land, verzögerten sich die Hilfsmaßnahmen für das verwüstete Land unnötig weiter. Taylor muss Liberia endlich in Richtung Nigeria verlassen – um dann an jenes von den Vereinten Nationen unterstützte Sondergericht ausgeliefert zu werden, das den Bürgerkrieg in Sierra Leone aufarbeitet. Auch daran war Charles Taylor beteiligt. Calabar sollte also nur seine nächste Station sein, nicht die letzte. mos

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