zum Hauptinhalt

Meinung: Kein Verständnis für die Probleme des Volkes

„Unsere ermattete Demokratie“ von Tissy Bruns vom 17. Oktober Frau Bruns klagt zu Recht, dass Politiker überhaupt nicht mehr verstehen, welche Probleme und Sorgen die Bevölkerung beschäftigen.

„Unsere ermattete Demokratie“

von Tissy Bruns vom 17. Oktober

Frau Bruns klagt zu Recht, dass Politiker überhaupt nicht mehr verstehen, welche Probleme und Sorgen die Bevölkerung beschäftigen. Während Westerwelle von erfolgreichen ersten zwölf Monaten dieser Regierung schwadroniert und als Maßstab die durch die Finanz- und Schuldenkrise besonders gebeutelten europäischen Nachbarstaaten heranzieht, zeigt Tissy Bruns detailliert auf, welche innenpolitischen Faktoren zu unserer ermatteten Demokratie geführt haben: die soziale Spreizung, die mit der guten alten sozialen Marktwirtschaft nicht mehr viel zu tun hat, die Wut der Mittelschicht über die Parallelwelten ganz oben und unten und „die Versuchung des politischen Führungspersonals, geschickt Machtkalküle vor die politischen Gestaltungsaufgaben zu stellen.“ Heiner Geislers Forderung nach Beendigung der bisherigen „Basta-Politik“ könnte eine erste Antwort auf Tissy Bruns’ Frage „Wie findet unsere Demokratie zu vernünftigen und belastbaren Kompromissen?“ sein. Die Konsequenzen aus dieser schonungslosen Analyse müssen jedoch die „schwindsüchtigen Parteien“ selbst ziehen, wenn sie tatsächlich an einer stabileren Demokratie in Deutschland interessiert sind.

Hans-Henning Koch, Berlin-Wannsee

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false