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Meinung: Keine Nachfrage

Der Weg durch die Institutionen, die Ochsentour durch eine Partei kann zwar in den Bundestag führen – am Ende sind die meisten, die dort ankommen, aber Berufspolitiker. Das kann man beklagen.

Der Weg durch die Institutionen, die Ochsentour durch eine Partei kann zwar in den Bundestag führen – am Ende sind die meisten, die dort ankommen, aber Berufspolitiker. Das kann man beklagen. Doch den Umstand, dass nur noch 16 Unternehmer und Selbstständige im neuen Bundestag vertreten sind, erklärt das nicht allein. Gerade auch der Mittelstand setzt in den letzten Jahren zunehmend auf das Ausland. Deutschland ist schon seit langem eine Exportnation, doch wie sehr sich auch kleinere Betriebe inzwischen international ausrichten, ist bemerkenswert. Aus unternehmerischer Sicht gibt es wenig Alternativen: Die Binnennachfrage hier zu Lande lahmt seit Jahren, und die Arbeitskosten sind im globalen Vergleich häufig hoch. So wurde aus der Not eine Tugend, die dafür sorgt, dass es uns vergleichsweise gut geht. Wer aber seine Kunden in Indien findet oder in Brasilien produziert, dürfte sein Augenmerk weniger auf die deutsche Politik richten. So ist es kein Wunder, dass Aufrufe zu mehr Engagement ins Leere laufen. Wenn die neue Bundesregierung den Eindruck vermittelte, dass Politik die Grundlagen des Wirtschaftens – die viel zitierten Rahmenbedingungen – ändern, ja verbessern kann, mag sich der Trend umkehren. Anteil daran könnte der designierte Wirtschaftsminister haben. Denn Michael Glos ist eine Ausnahmeerscheinung: ein Unternehmer, durch und durch.mod

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