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Kfz-Steuer: Rückwärtsgang

Klarheit bei der Kfz-Steuer fordert die deutsche Autoindustrie seit Monaten. Die Unsicherheit, wie stark der Fiskus die Autofahrer künftig belastet, bremse die Nachfrage. Nun nähert sich die Koalition einem Kompromiss, der nach dem Geschmack der Hersteller sein dürfte.

Statt hubraumstarke Autos, die mehr CO2 ausstoßen und Sprit verbrauchen, stärker zu besteuern, wollen Finanz- und Verkehrsminister die Spritschlucker schonen. Absurd: Ein 1,6-Liter-Golf kostet künftig mehr, ein Sechs-Liter-Audi Q7 deutlich weniger Steuern. Damit wird die Ansage der Bundesregierung, Autofahren und Klimaschutz zu versöhnen, zur Worthülse. Die zu erwartende Diskussion in der Regierung droht die Kfz-Steuerreform weiter zu verzögern. Das ist Gift für die Nachfrage. Gewiss, der Autostandort verdient Pflege und Schutz. Die Schlüsselindustrie gibt Millionen Menschen Arbeit und ist Leistungsträger der Volkswirtschaft. Aber die Branche muss ihre Zukunftsfähigkeit beweisen. Das heißt, ihre Autos müssen ressourcenschonender werden. Setzt der Staat die falschen Anreize, lässt der Innovationsdruck nach, Investitionen unterbleiben. Das stimmt die Autofürsten kurzfristig gnädig – langfristig könnte es sie vom Markt fegen. mot

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