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Meinung: Kinder kaufen

Manche WissenschaftlerAussagen wirken hochpolitisch, obwohl ihre Urheber ohne parteipolitische Absicht den Stand der Forschung referieren. So geht es nun den Autoren des „7.

Manche WissenschaftlerAussagen wirken hochpolitisch, obwohl ihre Urheber ohne parteipolitische Absicht den Stand der Forschung referieren. So geht es nun den Autoren des „7. Familienberichts“, durch den sich Familienministerin Renate Schmidt (SPD) zu Recht unterstützt fühlt. Schon lange arbeitet sie daran, die miese Betreuungssituation zu verbessern und das knappe Geld für Familien wirksamer einzusetzen – diesem Ziel dient auch ihr Elterngeld-Plan. Weitgehend noch unbearbeitet ist die Empfehlung der Experten, mit einer neuen „Zeitpolitik“ den Druck von jungen Frauen zu nehmen, die heute Familiengründung und Berufseinstieg zur gleichen Zeit schaffen müssen. Für die 50 Euro „Kinderbonus“ in der Rente, Hauptversprechen der Union im Wahlkampf, findet sich im Bericht kein Argument. Das zu korrigieren, was in Jahrzehnten deutscher Familienpolitik schief gelaufen ist, dauert länger als nur eine Legislaturperiode. Aber es ist an der Zeit. Wer als mögliche Regierungspartei an dieser Neuorientierung nach der Wahl im Herbst nicht weiterarbeiten will, dem fehlt entweder die Einsicht oder der Mut zur Ehrlichkeit. Zur Einsicht kann die Lektüre des „Familienberichts“ verhelfen. Den Mut zur Ehrlichkeit – auch gegenüber den Traditionsbataillonen der Union – müsste Kanzlerkandidatin Angela Merkel selbst aufbringen. hmt

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