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Meinung: Kinder? Was für Kinder?

STREIT UM KRIPPENPLÄTZE

Wundert sich eigentlich in diesem Land noch irgendwer ernsthaft darüber, dass sich Ehepaare gegen Kinder entscheiden, dass die Erwerbsquote von Frauen seit Jahren nicht steigt und Familien mit Kindern dem größten Risiko ausgesetzt sind, in Armut und Abhängigkeit von Staatsleistungen zu fallen? Man sollte annehmen, dass das ganze Ausmaß der Betreuungsmisere in Kindertagesstätten und Schulen in den letzten Monaten nun wirklich jedem Politiker bewusst geworden ist. Und doch: Es ist nicht so. Da schachern Bundesregierung, Länderministerien und Bürgermeister um Milliardenbeträge, die die Kommunen vom Bund ab 2005 erhalten und dafür einsetzen sollen, neue Kitas und Krippenplätze für die Kleinsten der Gesellschaft zu errichten. Und dann erklären die Lobbyisten der Städte und Gemeinden mal eben, dass sie sowieso kein Geld für die Betreuungseinrichtungen haben – ganz gleich, ob der Bund ihnen nun die versprochenen Milliarden zuschießen wird oder nicht. Ein taktisches Spiel im föderalen Zank, um noch mehr Geld aus Berlin zu erpressen? Vielleicht. Aber glauben kann man das nicht. Nicht mehr. Weil schon zu oft in der Vergangenheit im Namen der Kinder Geld in den öffentlichen Kassen hin und hergeschoben wurde – und die Familien am Ende doch das Nachsehen hatten. Moderne Familienpolitik? Verantwortungsvolle Arbeitsmarktpolitik? Bis jetzt Fehlanzeige. asi

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