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Meinung: Kindergeld: Kinderarmut

Unsere Gesellschaft ist kinderfeindlich. Anstatt jene, die Kinder großziehen, zu belohnen, werde diese benachteiligt.

Unsere Gesellschaft ist kinderfeindlich. Anstatt jene, die Kinder großziehen, zu belohnen, werde diese benachteiligt. Zumindest weigern sich Staat und Gesellschaft, ausreichenden Ausgleich zu schaffen. Das ist nicht nur moralisch eine unschöne Sache, es ist auch kurzsichtig. Denn es ist im Interesse der Gesellschaft, dass der demographische Wandel nicht allzu abrupt ausfällt. Doch unsere Gesellschaft ist nicht nur kinderarm, sie macht auch immer mehr Kinder arm. Das wissen eigentlich alle. Aber auch wenn Dinge unabweisbar notwendig sind, müssen sie - sieht Klimaschutzkonferenz - noch lange nicht verwirklicht werden. Rot-Grün hat nun angekündigt, das Kindergeld 2002 nochmals zu erhöhen: wahrscheinlich von jetzt 270 auf 300 Mark. Guter Plan. Er verbindet für die Regierung das Notwendige mit dem Angenehmen. Denn der Termin der Erhöhung wird die rotgrünen Wahlchancen 2002 nicht gerade mindern. Aber das ist eine lässliche Sünde angesichts der Tatsache, dass diese Erhöhung überfällig ist. Sie steht, neben der, leider nach unten korrigierten, Ökosteuer eindeutig auf der Habenseite der Regierung. Danach müsste kommen, was der Kinderschutzbund fordert: eine Erhöhung auf 600 Mark, finanziert durch die Abschaffung des Ehegattensplitting. Das wäre sozial, gerecht und zukunftszugewandt.

sr

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