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Meinung: Kinderkrankheit

200 000 BLEIBEN PRAXISGEBÜHR SCHULDIG

Die Deutschen – ein Volk von renitenten Praxisgebührverweigerern? Ein Volk von Drückebergern, die der Krankenkasse die zehn Euro vorenthalten, bis der Gerichtsvollzieher an der Tür klingelt? Wohl kaum. Rund 200 000 Patienten haben bisher die Gebühr nicht bezahlt, ergeben Hochrechnungen der Ärzte. Das ist nicht dramatisch. Erstens ist der Anteil prozentual ziemlich gering. Mehrere Millionen Patienten haben ihre Praxisgebühr ordentlich bezahlt. Und zweitens gibt es keine Anzeichen dafür, dass Ärzte oder Patienten die Gebühr systematisch boykottieren. Weil zu Jahresbeginn nicht eindeutig geklärt war, wann und wie oft bei Notfällen die Praxisgebühr kassiert werden muss, ist sie zum Teil gar nicht eingetrieben worden. Sowohl bei Ärzten als auch bei den Patienten wird es mittlerweile zur Routine, dass die zehn Euro bei bestimmten Arztbesuchen fällig werden. Die Zahl der säumigen Zahler wird sich im Laufe des Jahres also eher verringern. Und ist es nicht sogar ein gutes Zeichen, wenn offenbar die Ärzte ihre Patienten behandeln und nicht krank nach Hause schicken, nur weil sie ihr Geld vergessen haben? Für die Nichtzahler muss aber auch klar sein: Die Rechnung müssen sie später begleichen. Alles andere wäre ungerecht. ce

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