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Kita-Ausbau: Wo ein Wille ist

Die Städte sagen die Sintflut voraus. Sollte die Familienministerin am Recht auf einen Kita-Platz festhalten, werde sie in einer Klagewelle untergehen, unkt etwa Christian Ude, der Münchner Oberbürgermeister.

Von Anna Sauerbrey

Das Szenario mag zu drastisch sein. Richtig ist aber, dass sich auf lange Sicht immer mehr junge Eltern einen Betreuungsplatz wünschen werden. Das Angebot wird neue Begehrlichkeiten und neue Akzeptanz schaffen. Dennoch wäre es falsch, den Rechtsanspruch aufzugeben. Ja, das Projekt wird teuer werden. Kristina Schröder muss also überlegen, wo sie das Geld hernimmt. Eine erste Idee hatte sie schon: Die Eltern könnten höhere Gebühren zahlen. Das aber würde die politischen Ziele des Kita-Ausbaus torpedieren. Er soll es Frauen ermöglichen, Beruf und Kinder zu vereinbaren. Doch schon heute fressen die Kosten für die Kinderbetreuung in vielen Mittelschichtfamilien einen Großteil des Gehalts der arbeitenden Mütter wieder auf. Auch Kindern von Migranten, die in den Tagesstätten besonders gefördert werden sollen, würde so der Weg in die Betreuung versperrt. Es ist also nötig, dass die Familienministerin die finanziellen Mittel von denen einfordert, die sie auf dem Krippengipfel 2007 versprochen hatten, dann aber teilweise nicht aufgebracht haben: die Länder. Und auch der Bund hätte Spielraum. Er könnte auf das kostspielige, aber unsinnige Betreuungsgeld verzichten.

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