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Kitas in Berlin: Viel, aber nicht viel gut

Es gibt nicht viele Gebiete, auf denen Berlin im Bundesvergleich vorn liegt, aber das ist einer: Wer hier einen Kindergartenplatz für sein Kind haben will, bekommt auch einen, und das sofort. Es gibt Kitas mit langen Öffnungszeiten, sogar welche, in denen Kinder übernachten können, es gibt in allen Bezirken Gegenden mit einer Überausstattung an Betreuungsplätzen.

Es gibt nicht viele Gebiete, auf denen Berlin im Bundesvergleich vorn liegt, aber das ist einer: Wer hier einen Kindergartenplatz für sein Kind haben will, bekommt auch einen, und das sofort. Es gibt Kitas mit langen Öffnungszeiten, sogar welche, in denen Kinder übernachten können, es gibt in allen Bezirken Gegenden mit einer Überausstattung an Betreuungsplätzen. Während im Bund und speziell in Westdeutschland gestöhnt wird, die bundesgesetzlich verordnete Betreuungsquote von 35 Prozent der unter Dreijährigen sei nicht zu schaffen, hat Berlin bereits jetzt 63 Prozent; die Zielgröße sind 70 Prozent. Bei den Drei- bis Sechsjährigen gehen 95 Prozent vor der Schule in die Kita, gebührenfrei. Dieses Paradies zieht Familien an, Berlins Geburtenrate steigt gegen den Bundestrend – so weit alles bestens. Nur eines darf dabei nicht aus dem Blick geraten: Die soziale Realität der Stadt ist geprägt von vielem, womit Berlin ganz hinten liegt: Arbeitslosigkeit, Armut, Bildungsferne und die Kombination all dessen. Genug Kita-Plätze zu haben, ist erst mal eine Sache der Quantität. Mindestens so wichtig ist aber die Qualität. Viele Kinder haben Chancen und Anregung bitter nötig, und nur in der Bildungseinrichtung Kita können sie sie bekommen. Wovon Berlin noch nicht genug hat: erstklassige Erzieher. fk

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