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Meinung: Kleine Rechtfertigungsübung

Die Wahl des Begriffs „Diät“ für das Gehalt der Abgeordneten war ein Geniestreich. Man sieht die magere Hand des Parlamentariers richtig vor sich, wie sie durch das Gitter des Politikbetriebs ragt und eine bescheidene Gegenleistung der Bürger annimmt, eine welke Möhre, einen LightJoghurt, irgendwas Kalorienarmes.

Die Wahl des Begriffs „Diät“ für das Gehalt der Abgeordneten war ein Geniestreich. Man sieht die magere Hand des Parlamentariers richtig vor sich, wie sie durch das Gitter des Politikbetriebs ragt und eine bescheidene Gegenleistung der Bürger annimmt, eine welke Möhre, einen LightJoghurt, irgendwas Kalorienarmes. „Fette Diäten“ – das wäre ein Widerspruch in sich. Deshalb ist es verwunderlich, dass jetzt doch wieder eine Debatte aufbrandet, um exakt 131 Euro monatlich. Ja, seit wann gehen denn ausgerechnet die Politiker mit gutem Beispiel voran? Schließlich wäre es verheerend, gerade jene zu demotivieren, die Deutschland aus dem Schlamassel ziehen sollen. Wenn man von Parlamentariern eine hohe Qualifikation verlange, sagt Herr Schmidt von der SPD, sei eine Anhebung auch angesichts der angespannten Haushaltslage gerechtfertigt. Genau! Wir verlangen auch von Lehrern und Polizisten hohe Qualifikationen, und deshalb... Ach nein: Die müssen ja nicht von diesen schrecklich mageren Diäten leben.

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