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Meinung: Kleine Übung über den Sozialneid

Es gibt auch in der Rezession noch angenehme Berufe. Die besten beginnen vorn mit „Ex“: ExBundespräsident, ExBundeskanzler, Ex-Vorstandschef - das sind Jobs, die zwar wenig Zukunft, aber eine äußerst angenehme Gegenwart versprechen, mit Büro, Büroleiter, Dienstwagen, Einladungen aus aller Welt.

Es gibt auch in der Rezession noch angenehme Berufe. Die besten beginnen vorn mit „Ex“: ExBundespräsident, ExBundeskanzler, Ex-Vorstandschef - das sind Jobs, die zwar wenig Zukunft, aber eine äußerst angenehme Gegenwart versprechen, mit Büro, Büroleiter, Dienstwagen, Einladungen aus aller Welt. Das Dumme ist nur die viele Arbeit, bis es endlich so weit ist, und die raren Stellen. Nehmen wir also lieber eine andere Karriere, die des Werbestars. Mit Reklame Millionen scheffeln, das will ja jeder, nur ein paar gute Worte für den Qualle-Katalog vor der Kamera, und dann zügig abgreifen und einsacken. Doch wie wird man Werbestar? Das Schicksal des Daniel „Kermit“ Küblböck mag uns Warnung sein: vorher einfach nur ein paar Tage quäken, hopsen, niedlich sein, das reicht nicht. Keiner will ihn, keiner wirbt für eine Zielgruppe, die nur aus ihm und seiner Mutti besteht. Andererseits: Wer ist so blöd und kauft ein Produkt nur deshalb, weil ihm statt Daniel gereifte Vollpromis wie Beckenbauer oder Völler lange genug damit auf den Zeiger gehen? Am Ende ist auch die Werbung keine Lösung, und wir müssen weiter nach unserem Traum suchen. Ex-Bundestrainer! Ja, das wär’s. Und wenn die Werbefritzen kommen: einfach wegschicken.

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