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Meinung: Kleine Warnung an den deutschen Wald

Es wird höchste Zeit, deutlich Stellung gegen den deutschen Wald zu beziehen. So, Wald, geht es einfach nicht weiter.

Es wird höchste Zeit, deutlich Stellung gegen den deutschen Wald zu beziehen. So, Wald, geht es einfach nicht weiter. Jahrzehntelang haben wir um dich gezittert, haben die Säure des Regens gemessen, haben erschreckt auf Computersimulationen kahler Höhen geblickt und uns den Schwarzwald als eine Art Sahara mit Bergen vorgestellt. Dann kamen auch noch Orkane und Borkenkäfer, eine schier tödliche Allianz zum endgültigen Ende des dunklen Tanns. Doch nun teilt uns das Statistische Bundesamt ohne Vorwarnung mit, die Gesamtfläche des Waldes in Deutschland habe zwischen 1993 und 2001 um gut 80 Quadratkilometer zugenommen, einfach so und klammheimlich. Waren es skrupellose Förster, die ohne Rücksicht auf Untergangsszenarien drauflosgepflanzt haben? Oder ist diese Zunahme in klassischer ÖkoLogik nur der endgültige Vorbote kommenden Unheils? Noch können wir uns kaum vorstellen, dass die Wälder an die Stadtgrenzen vordringen, wo ja umgekehrt die angeblich alles verschlingende Flächenversiegelung eine Betonwüste anzurichten droht. Wer wird stärker sein – der Wald oder der Beton? Und was wird aus uns Menschen, werden wir in Astgabeln wohnen und uns von Beeren und Wurzeln ernähren? Ja, Wald, es wird Zeit für eine Stellungnahme. Keine Lust zum Sterben?

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