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Klimaschutz: Die Atomillusion

Die Internationale Energieagentur hat ein Konzept vorgelegt, das die Bedrohung durch den Klimawandel mildern soll. Doch die Pläne sind ungeeignet.

Der Klimawandel bedroht Millionen Menschen und erzwingt einen radikalen Umbau der Energieversorgung. Das Konzept, das die Internationale Energieagentur (IAE) jetzt vorgelegt hat, ist dafür sicher nicht geeignet. Es sieht unter anderem den Bau von 1400 neuen Atomkraftwerken vor.

Das wäre, gerechnet ab 2009, eines alle zehn Tage. Dabei ist die Atomindustrie nicht einmal in der Lage, die 90 Reaktoren zu ersetzen, die bis 2015 aus Altersgründen stillgelegt werden. Und selbst wenn das Bauprogramm in Gang käme, gäbe es nicht genug spaltbares Uran, um den gigantischen Kraftwerkspark zu betreiben; im großen Stil müssten Brüterkraftwerke zur Plutoniumgewinnung errichtet werden. Die Vorräte an diesem hochgefährlichen Bombenstoff würden sich vervielfachen und damit auch das Risiko des militärischen Missbrauchs.

Die Vorstellung, Atomkraft könne das Treibhausproblem lösen, ist der größte anzunehmende Irrtum der Klimadebatte. Ein Menschheitsrisiko würde durch ein noch größeres ersetzt – ohne Not. Die Umstellung ist auch mit Effizienztechnik und regenerativen Energien zu bewältigen. Verlieren würden die alten Energieindustrien, als deren Sachwalter sich die IEA einmal mehr präsentiert hat. hsc

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