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Meinung: Klimaschutz: Schlammsurfen oder Energie sparen

Noch vor zwei bis drei Jahren ist es den USA leicht gefallen, Klimaschutz als europäische Spinnerei abzutun. Sie behaupteten einfach, es gebe gar keine Klimaveränderungen, suchten sich ein paar Wissenschaftler, die das beweisen sollten, und legten die Debatte damit lahm.

Noch vor zwei bis drei Jahren ist es den USA leicht gefallen, Klimaschutz als europäische Spinnerei abzutun. Sie behaupteten einfach, es gebe gar keine Klimaveränderungen, suchten sich ein paar Wissenschaftler, die das beweisen sollten, und legten die Debatte damit lahm. Doch diese Zeiten sind vorbei. Der Bericht der "Zwischenstaatlichen Kommission für den Klimawandel" (IPCC) lässt keinen Zweifel daran, dass der Klimawandel bereits in vollem Gange ist. Schon vor einem guten Monat hatte das Gremium die beunruhigende Prognose veröffentlicht, dass in diesem Jahrhundert mit einer Erhöhung der globalen Temperaturen um 1,4 bis 5,6 Grad zu rechnen sei. Nun haben die Wissenschaftler nachgelegt und beschreiben, wie sich der Klimawandel bereits heute konkret auswirkt. Um die Folgen zumindest zu mildern, muss der Ausstoß von Treibhausgasen drastisch gebremst werden. Daran hat niemand mehr Zweifel. Trotzdem ist die Klimakonferenz im vergangenen November in Den Haag ohne Ergebnis auseinandergegangen. Im Sommer soll noch einmal ein Versuch zur Einigung unternommen werden. Wenn die Regierungen diese vorerst letzte Chance nicht nutzen, können sich neben einer Vielzahl von Entwicklungsländern auch die Schweiz und Österreich darauf vorbereiten, bald nur noch für Katastrophentouristen ein interessantes Reiseziel zu sein: Die Gletscher schmelzen, Schnee- und Schlammlawinen werden häufiger. Scheitert auch diese Konferenz, verliert die Welt Jahre zur Milderung der Klimafolgen. Aber dann kann man ja in den Alpen eine neue Trendsportart kreieren: Schlammsurfen.

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