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Meinung: Kloppen für die Dänen

Die linke Szene läuft sich warm. Drei Monate vor dem G-8-Gipfel in Heiligendamm wird in Hamburg, Hannover und anderen Städten randaliert.

Die linke Szene läuft sich warm. Drei Monate vor dem G-8-Gipfel in Heiligendamm wird in Hamburg, Hannover und anderen Städten randaliert. Der Anlass ist zunächst die Räumung eines „Jugendhauses“ in Kopenhagen durch die Polizei. Aber es geht wohl um mehr. Die radikale Linke hat Probleme bei der Vorbereitung des gewünschten Massenprotests gegen das Treffen der Staats- und Regierungschefs an der Ostseeküste. In Deutschland ist der Szene von der einstigen Power nicht viel geblieben. Außerdem scheint es mühselig zu sein, vor dem G-8-Gipfel eine gemeinsame Strategie mit Globalisierungsgegnern aus anderen Staaten zu vereinbaren. Da wirken Zusammenstöße mit der Polizei, und dann noch als internationale Solidarität deklariert, wie ein Aufputschmittel. Deshalb könnte auch Berlin am 1. Mai eine Rückkehr zur alten Randale bevorstehen – zumal sich der Beginn der rituellen Krawalle zum zwanzigsten Mal jährt. Doch die Gewaltspektakel übertönen nur kurz den ideologischen Substanzverlust, unter dem die radikale Linke leidet. Kapitalismuskritik erschöpft sich in Phrasen, und die NPD kann reichlich Parolen klauen. Karl Marx würde weinen. fan

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