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Kofi Annan und Syrien: Eingekreist

Geschickt zieht Kofi Annan seine Kreise um Damaskus immer enger. Erst wies er die kompromisslose syrische Opposition in die Schranken, dann konfrontierte er Diktator Baschar al Assad mit seinem Sechs-Punkte-Friedensplan.

Geschickt zieht Kofi Annan seine Kreise um Damaskus immer enger. Erst wies er die kompromisslose syrische Opposition in die Schranken, dann konfrontierte er Diktator Baschar al Assad mit seinem Sechs-Punkte-Friedensplan. Anschließend erreichte er in Katar einen Aufschub der angekündigten Waffenlieferungen. Diese Woche nun warb der UN-Vermittler mit Erfolg in Russland und China für seine Mission, während in Bagdad alle arabischen Machthaber außer Assad zu ihrem ersten Gipfel nach dem Arabischen Frühling zusammenkommen. Angesichts dieses Rundum-Drucks hat Assad jetzt Annans Friedensplan offiziell akzeptiert. Ob den Worten Taten folgen, ist allerdings zweifelhaft. Was hat der Diktator nicht schon alles an Reformen angekündigt – und doch seine Armee weiterfeuern lassen. Folgt er wirklich den Forderungen Annans, muss er seine Panzer zurückziehen, die Gefangenen freilassen, Journalisten freien Zugang gewähren und mit der Opposition sprechen. Dann aber wird das Volk nicht mehr zu halten sein. Dann wird sich die Wut entladen – und Assad hinwegfegen. M.G.

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