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Kommentar und Video: Schäuble putzt Pressesprecher runter

Harter Führungsstil: Wolfgang Schäuble hat seinen Pressesprecher Michael Offer fünf Minuten lang vor laufender Kamera runtergeputzt. Das war unangemessen.

Von Antje Sirleschtov

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Pressesprecher stehen in einem besonderen persönlichen Verhältnis zu ihren Chefs. Ihre Aufgabe ist es, den Manager oder Politiker in der Öffentlichkeit in einem guten Licht darzustellen. Auch und vor allem dann, wenn der Chef mal nicht so gut drauf ist oder sogar Fehler macht.

Dass der Pressesprecher eines Bundesfinanzministers die Pressekonferenzen, in denen sein Chef die Finanzpolitik der Bundesregierung erläutern will, schlampig vorbereitet, das kommt vor. Leider öfter. So etwas schadet nicht nur dem Ansehen des Pressesprechers selbst. Es wirft vor allem ein schlechtes Licht auf den Chef .

„Der hat seinen Laden nicht im Griff“ – das ist noch einer der harmloseren Schlüsse, die gezogen werden. Man könnte sogar vermuten: „Der nimmt die Öffentlichkeit nicht ernst.“ Das ist ganz schlecht für einen Politiker. Wolfgang Schäuble muss diese oder eine ähnliche Vermutung im Kopf gehabt haben, als er am Donnerstagnachmittag seinen Pressesprecher Michael Offer fünf Minuten lang vor laufender Kamera für die schlampige Vorbereitung der bevorstehenden Pressekonferenz runterputzte.

Schäuble verließ sogar erbost das Podium, drohte erst wiederzukommen, wenn Offer seine Arbeit getan und Papiere unter den Journalisten verteilt hat, von denen er zugesagt hatte, sie zu verteilen. Eine peinliche Situation – für beide. Vor allem aber für Schäuble, der zwar für seinen harten und unnachgiebigen Umgangsstil mit Mitarbeitern bekannt ist. Der allerdings noch nie einen von ihnen – zumal einen so engen Mitarbeiter – für einen Fehler in der Öffentlichkeit bloßstellte. Unbeherrscht und gänzlich unangemessen.

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