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Nicolas Sarkozy.

© reuters

Kommentar: Worte der Sphinx

Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy liegt in den Umfragen zurück. Mit einer gezielten Indiskretion versucht er jetzt, die eigenen Truppen aufzurütteln.

Eigentlich war es ja der frühere französische Präsident François Mitterrand, der den Beinamen „Sphinx“ trug. Aber jetzt ist es Nicolas Sarkozy, der mit seiner Bemerkung, er wolle sich im Falle eines Scheiterns bei der Präsidentschaftswahl aus der Politik verabschieden, Rätsel aufgibt. Hat Frankreichs Staatschef die Niederlage schon vor Augen? Oder versucht er mit einer gezielten Indiskretion, die eigenen Truppen aufzurütteln? Viel spricht dafür, dass Letzteres der Fall ist. Schließlich hat er sich schon einmal vor der letzten Präsidentschaftswahl ähnlich geäußert – und gewonnen. Dass es diesmal wieder so kommt, ist nach gegenwärtigem Stand unwahrscheinlich. Den Umfragen zufolge hat François Hollande beste Aussichten, als erster Sozialist seit Mitterrand in den Elysée-Palast einzuziehen. Doch wer weiß? Neben Sarkozy und Hollande haben noch zwei weitere Kandidaten Chancen, in den entscheidenden zweiten Wahlgang zu kommen: Der Zentrist François Bayrou und die Rechtsextreme Marine Le Pen. In den Umfragen rückt dieses Vierer-Feld derzeit zusammen. Sarkozy scheint sich dabei nicht nur in der Rolle des eisernen Sanierers zu gefallen, sondern möchte die Franzosen wohl auch mit einer Portion Demut für sich gewinnen.

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