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Kommentar zum Azubimangel im Handwerk: Bewegung im Kopf

Viele Arbeitgeber in der Hauptstadtregion finden keinen Nachwuchs. Doch nicht alle haben Mitleid verdient.

Von Maris Hubschmid

Sie fehlen. Dem Schlachter wie dem Schuster. Auf dem Bau, im Elektro- und Metallgewerbe. In fast allen Sparten des Handwerks werden Lehrlinge gesucht. Die Sorge um die Belegschaft treibt die Firmen in Berlin und Brandenburg um. In zwei Drittel der Unternehmen bleiben Ausbildungsplätze unbesetzt, weil sich nicht genug geeignete Bewerber melden. In Cottbus und Umgebung sind es sogar schon mehr als 80 Prozent. Da kann man Angst um die Zukunft haben. Vor allem dann, wenn die Handwerker sich Lösungen verschließen: 60 Prozent der Betriebe können sich nicht vorstellen, einen ausländischen Jugendlichen auszubilden. Jeder fünfte nennt dafür „kulturelle Gründe“, die meisten „fehlende Sprachkompetenz“ – nicht nur bei den Jugendlichen, sondern auch bei sich selbst. Das ist peinlich, aber der Leidensdruck wird helfen: Alle müssen sich bewegen. Spanische Jugendliche zu uns – und Cottbuser Handwerksmeister in die Volkshochschule. Dass man noch keine Erfahrung mit ausländischen Jugendlichen habe, ist für die Hälfte der Arbeitgeber übrigens auch ein Grund, es dabei zu belassen. Höchste Zeit also für Neugierde und Experimente. Bewegung beginnt im Kopf.

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