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Kommentar zum Studium generale: Welpenschutz für Erstsemester

Mit ihrem neuen Studium Generale will die TU zwar keine neue Generation von Universalgelehrten ausbilden. Gut ist es dennoch: Es zeigt, dass sich die Unis der Herausforderung einer vielfältigen Studierendenschaft stellen.

Einfach mal ein Jahr lang die Uni ausprobieren: Das ist die Grundidee hinter einem neuen, freiwilligen „Studium generale“, mit dem die Technische Universität Berlin Studienanfängern den Einstieg erleichtern will. Hier ein Kurs Mechanik, dort einer in Chemie, und dazu Labore, in denen die Erstsemester handwerken. Die TU will damit kaum eine neue Generation von Universalgelehrten ausbilden. Denn mit einem „Studium generale“ alter Schule, wo man neben seinem Fach idealerweise Vorlesungen aus dem ganzen Spektrum der Wissenschaften belegte, hat das Ganze nicht allzu viel zu tun. Vielmehr trägt die TU dem Umstand Rechnung, dass die Abiturienten immer jünger werden und mit unterschiedlichen Vorbildungen kommen.

Die Anfänger genießen so eine Art Welpenschutz, bevor es richtig losgeht. Man könnte das kulturpessimistisch als Niveauverfall von Schule und Uni deuten. Tatsächlich ist es aber positiv zu sehen: Die Unis stellen sich so der Herausforderung einer vielfältiger werdenden Studierendenschaft. Und ein Jahr Entschleunigung in den durchgeplanten Karrierewegen junger Menschen ist ohnehin nicht die schlechteste aller Ideen.

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