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Meinung: Kompensationsspiele

„Skandal zwischen Frohnau und Wannsee“ vom 3. Juni Sven Goldmann erwähnte in seinem spannenden Artikel nicht, dass der DFB als weitere Möglichkeit der Kompensation dafür, dass die Bundesrepublik Deutschland als Ausrichter der Fußball-EM 1988 aus politischen Gründen (Protest der UdSSR und der DDR) auf das Land Berlin (West) als Austragungsort, beispielsweise für das Endspiel, verzichten musste, vom 31.

„Skandal zwischen Frohnau und Wannsee“ vom 3. Juni

Sven Goldmann erwähnte in seinem spannenden Artikel nicht, dass der DFB als weitere Möglichkeit der Kompensation dafür, dass die Bundesrepublik Deutschland als Ausrichter der Fußball-EM 1988 aus politischen Gründen (Protest der UdSSR und der DDR) auf das Land Berlin (West) als Austragungsort, beispielsweise für das Endspiel, verzichten musste, vom 31. März 1988 bis zum 2. April 1988 (Ostern 1988) das Vier-Nationen-Turnier als Einladungsturnier für Fußball-Nationalmannschaften im Berliner Olympiastadion durchführen durfte. An diesem Vier-Nationen-Turnier nahmen die Bundesrepublik Deutschland als Gastgeber und amtierender Vizeweltmeister, Argentinien als amtierender Weltmeister, Schweden und die UdSSR teil. Das Turnier gewann überraschend der Außenseiter Schweden mit einem 2:0-Endspielsieg gegen die UdSSR. Die bundesdeutsche Elf belegte mit einem 1:0-Sieg gegen Argentinien den dritten Platz. Zuvor hatten die Mannschaft von Teamchef Franz Beckenbauer gegen Schweden 2:4 (1:1) im Elfmeterschießen und Argentinien mit seinem Weltstar Diego Maradona gegen die UdSSR 0:2 verloren. Das Vier-Nationen-Turnier brachte zwar nur wenige sportliche Höhepunkte, bekräftigte aber der Weltöffentlichkeit, dass das Land Berlin (West) trotz der deutschen Teilung und des alliierten Viermächtestatus der Stadt rechtlich und tatsächlich zur Bundesrepublik Deutschland gehörte.

Michael Heinatz, Berlin-Wilmersdorf

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