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Konjunktur: Die Weißmaler

Angeblich liegt nach dem Rekordrückgang der Wirtschaftsleistung von 3,8 Prozent der Tiefpunkt der Krise nun hinter uns. Die Regierung sagt das, weil sie angesichts der nahenden Wahlen für bessere Stimmung sorgen muss.

Die Ökonomen sagen das, weil alle ihrer Schwarzmalerei überdrüssig sind und ihr Ruf nach den Fehlprognosen der vergangenen Monate ohnehin ruiniert ist. Sie versprechen nun, dass es 2010 sogar wieder Wachstum gibt. Doch wenn sie alle wieder falsch liegen? Die Krise ist einmalig, weil sie weltweit wütet und unberechenbar ist. Skepsis gegenüber jeder angeblich fundierten Vorhersage ist daher angebracht. Für die Bundesregierung bedeutet das, dass sie das Undenkbare denken muss. Was, wenn die 80 Milliarden Euro, die sie in Konjunkturprogramme steckt, weitgehend ohne Wirkung verpuffen? Wenn die Preise ab Sommer beständig sinken, das Land in eine Deflationsspirale gerät und zugleich die Arbeitslosigkeit rasant steigt? Ein drittes oder viertes Konjunkturpaket, mit Geld, das dieser Generation nicht gehört, kann nicht allein die Antwort sein. Die Politik muss auch nach Möglichkeiten suchen, die nichts kosten: einfachere Gesetze, mehr Transparenz, weniger Bürokratie. brö

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