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Meinung: Konkrete Poesie

Konkrete Taten fordern Bundespräsident Horst Köhler und Bundesbildungsministerin Annette Schavan, damit die Lehrstellenmisere dieses Jahr nicht so schlimm ausfällt wie befürchtet. Aber wie konkret können die Taten werden?

Konkrete Taten fordern Bundespräsident Horst Köhler und Bundesbildungsministerin Annette Schavan, damit die Lehrstellenmisere dieses Jahr nicht so schlimm ausfällt wie befürchtet. Aber wie konkret können die Taten werden? Die Drohung mit einer Lehrstellenabgabe hat im vergangenen Jahr immerhin dazu geführt, dass mehr Ausbildungsplätze geschaffen wurden. Doch diese Waffe ist stumpf geworden. Noch mal drohen geht nicht, und zu einer konkreten Tat machen will die Abgabe im Ernst niemand. Also die Deregulierung des Lehrstellenmarktes? Eine gute Idee, nur wird sie kaum bis zum Sommer zur konkreten Tat werden können. Um jeden einzelnen Ausbildungsplatz kämpfen, wie Schavan ankündigt? Das ist vernünftig. Aber: Jeder fünfte Schulabgänger gilt als gar nicht ausbildungsfähig. Solange sich jede Firma mit guten Argumenten hinter der Behauptung verstecken kann, die Bewerber taugten einfach nichts, wird sich kaum etwas bewegen lassen. Hier aber könnte die Politik konkret handeln, indem sie die Schulen und die Schüler besser macht. Alles andere ist und bleibt konkrete Poesie – die sich überdies in jedem Jahr gleich anhört. uwe

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