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Korruption in Berlin: Starke Nebenwirkungen

Korruption in Berliner Verwaltungen: Das ist keine neue, keine schockierende, aber eine ärgerliche Feststellung. Behörden in der Hauptstadt, in Brandenburg und in Mecklenburg-Vorpommern werden laut einer neuen Studie sogar „überdurchschnittlich“ oft per Bestechung beeinflusst.

Korruption in Berliner Verwaltungen: Das ist keine neue, keine schockierende, aber eine ärgerliche Feststellung. Behörden in der Hauptstadt, in Brandenburg und in Mecklenburg-Vorpommern werden laut einer neuen Studie sogar „überdurchschnittlich“ oft per Bestechung beeinflusst. Es wäre falsch, aus den bekannt gewordenen Fällen auf einen Sumpf aus Bestechung und Bestechlichkeit zu schließen. Berlin ist nicht Palermo, aus Köln hat man schon Schlimmeres gehört. Doch die Schäden sind beträchtlich, und noch stärker wirken die politisch-moralischen Kollateralschäden festgestellter Korrumpierbarkeit. Verwaltung funktioniert in Deutschland offenbar dann am besten, wenn Bürger an ihre finanzielle Verpflichtung zu erinnern sind. Innere Behördenabläufe aber sind etwas anderes – da werden Verwaltungen gelegentlich biegsam und schmiegsam. Ganz offenbar ändern Schwerpunktstaatsanwaltschaften und anonyme Hinweismöglichkeiten daran nicht viel. „Transparency International“ attestierte den deutschen Bemühungen gegen Korruption im vergangenen Jahr allenfalls Mittelmäßigkeit und geht davon aus, dass vieles gar nicht bekannt wird. Was den ein oder anderen Politiker zum Grübeln bringen sollte: Eine Verwaltung, der die Leute so einiges Negative zutrauen, schwächt ein Staatswesen, das bei den Bürgern auch schon mal angesehener war. wvb.

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