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Meinung: Krankenversicherung: Nur keine Aufregung

Schrille Töne im Gesundheitswesen: Opposition, Verbraucherverbände und Teile der Krankenkassen sprechen von einer Nacht- und Nebelaktion. Als Opfer dieses tückischen, staatlichen Überfalls sehen sie die Bürger, denen angeblich schwere finanzielle Nachteile drohen, wenn sie nicht sofort ihre Krankenkasse kündigen.

Schrille Töne im Gesundheitswesen: Opposition, Verbraucherverbände und Teile der Krankenkassen sprechen von einer Nacht- und Nebelaktion. Als Opfer dieses tückischen, staatlichen Überfalls sehen sie die Bürger, denen angeblich schwere finanzielle Nachteile drohen, wenn sie nicht sofort ihre Krankenkasse kündigen. Rhetorisch kommt die jüngste Auseinandersetzung daher wie ein schwerer Grundsatzkonflikt, dabei ist ihre inhaltliche Substanz kaum der Rede wert. Mit einem kleinen Vorschaltgesetz möchte die Gesundheitsministerin das Kündigungsrecht der Bürger gegenüber den Krankenkassen für wenige Monate aussetzen. Aus gutem Grund: Denn der Risikostrukturausgleich zwischen den Kassen muss auf ein neues Fundament gestellt werden, weil sonst die großen Kassen auf den chronisch und schwerer Kranken sitzen bleiben, während sich die kleinen Betriebsinstitute ihren Umbau in feine Yuppie-Kassen organisieren. Für ein solches politisches Manöver braucht es etwas Ruhe. Es hat keinen Sinn, wenn während der Gesetzesberatung jede neue Äußerung aus Regierung und Parlament hektische Kündigungswellen auslöst. Krankenkassen sind keine Handelsketten, zwischen denen Heerscharen rabattsuchender Kunden hin- und herwabern. Krankenkassen sollten ihre Kunden effizient bedienen. Darum muss jeder Bürger seine Mitgliedschaft kündigen können, wenn er unzufrieden ist. Und das wird auch so bleiben - trotz Vorschaltgesetz.

MG

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