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Kriegsgefahr in Nahost: Am Abgrund

Keine gute Zeit für den Libanon. Der Krieg der Worte zwischen Israel und Hisbollah schaukelt sich hoch. Im Inneren drohte Hassan Nasrallah letzte Woche mit dem Griff zu den Waffen.

Keine gute Zeit für den Libanon. Der Krieg der Worte zwischen Israel und Hisbollah schaukelt sich hoch. Im Inneren drohte Hassan Nasrallah letzte Woche mit dem Griff zu den Waffen. Wie ernst in der Region die Gefahr einer Eskalation bis hin zu Krieg und Bürgerkrieg genommen wird, zeigte der ungewöhnliche Gipfel in Beirut. König Abdullah von Saudi-Arabien und Syriens Präsident Bashar Assad reisten mit dem gleichen Flugzeug an, obwohl sie sich im Zedernstaat mit gegnerischen Lagern verbunden fühlen. Für den saudischen Monarchen zahlt sich nun aus, dass er seit Jahren darum wirbt, den eigenwilligen Syrer wieder näher an das arabische Lager heranzuführen. Assad allerdings weiß, dass der Stern seines Hauptverbündeten Iran international nur noch sinkt. Auch der Nimbus von Hisbollah auf der arabischen Straße könnte schnell verblassen, sollten ihre Kader des Mordes an Rafik Hariri überführt werden. Für Sohn Saad Hariri, den heutigen Regierungschef, wäre das eine gefährliche Genugtuung. Denn die bedrängte Hisbollah könnte am Ende auf die Idee kommen, ihre angekratzte Heldenpose mit einer neuerlichen Attacke auf Israel aufzupolieren. Und das werden dann alle Bürger des Libanon bezahlen. M.G.

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