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Meinung: Künast in Brüssel: Prophetin im fremden Land

Propheten haben es im eigenen Land schwer. Bisher.

Propheten haben es im eigenen Land schwer. Bisher. Denn seit dem Ausbruch von Rinderwahnsinn haben sich hier zu Lande erstaunlich schnell die Warner vor den Auswirkungen von BSE durchgesetzt. Renate Künast steht qua Amt als Ministerin für Verbraucherschutz und Landwirtschaft an der Spitze dieser Bewegung. Ehrgeizig ist sie nach Brüssel zu ihrer ersten Sitzung im EU-Agrarministerrat gereist. Dort wollte sie ein unbefristetes Verbot der Tiermehlverfütterung durchsetzen, das Keulen der 400 000 Rinder zur Marktbereinigung verhindern, das BSE-Testalter für Rinder auf 24 Monate senken und Hormone in der Schweinemast verbieten lassen. Alles richtige Anliegen und in Deutschland auch durchsetzbar. Aber heutzutage herrschen andere Verhältnisse als zu Zeiten der Propheten. Die Prophetin Künast jedenfalls wird in Berlin gehört, nicht aber in Brüssel. Dort zählen die Vereinbarungen mit der Welthandelsorganisation und der Druck der europäischen Tiermehlhersteller. Die deutsche Prophetin zählt eben wenig im fremden Land.

ufo

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