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Meinung: Laborversuch

Seit Jahren wird beklagt, dass Spitzenwissenschaftler Deutschland den Rücken kehren. Günter Blobel, Herbert Krömer, Johann Deisenhofer - Jahr für Jahr gehen Nobelpreise an Wissenschaftler aus Deutschland, die in den USA ihre Forschungsheimat gefunden haben.

Seit Jahren wird beklagt, dass Spitzenwissenschaftler Deutschland den Rücken kehren. Günter Blobel, Herbert Krömer, Johann Deisenhofer - Jahr für Jahr gehen Nobelpreise an Wissenschaftler aus Deutschland, die in den USA ihre Forschungsheimat gefunden haben. Mit dem bisher höchstdotierten deutschen Wissenschaftspreis gibt die Regierung nun ein deutliches Signal: Wir wollen umworbene Spitzenforscher aus dem Ausland holen, und das ist uns etwas wert. Mit bis zu 4,5 Millionen Mark für jeden Ausgezeichneten ist der Paul-Preis doppelt so hoch dotiert wie der Nobelpreis - ein kräftiger Anstoß für die deutsche Wissenschaft. Jeder der Forscher soll hier mit dem Geld ein Arbeitsumfeld aufbauen, das über das unmittelbare Projekt hinaus weitere Forscher anzieht. Der Schönheitsfehler: Der Preis wird nur einmalig verliehen. Entscheidend ist also, ob die Bundesländer den Anstoß weiterführen. Eine bessere Förderung für den wissenschaftlichen Nachwuchs kann der Preis sicher nicht ersetzen. Und auch das Ausländerrecht muss endlich ein freundliches Gesicht bekommen, damit internationale Stars sich in Deutschland willkommen fühlen.

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