zum Hauptinhalt

Landwirtschaftsministerin Aigner: Der Bock als Gärtner

Seit März ist giftiges Tierfutter im Umlauf. Niemand weiß, wie viele Hennen, Schweine oder Kühe das Dioxinfutter gefressen haben.

Seit März ist giftiges Tierfutter im Umlauf. Niemand weiß, wie viele Hennen, Schweine oder Kühe das Dioxinfutter gefressen haben. Die meisten Eier, die mit dem krebserregenden Stoff belastet sind, dürften längst gegessen und verdaut sein. Insofern ist die immer wiederkehrende Beteuerung der Behörden, für die Verbraucher gebe es keine unmittelbare Gesundheitsgefahr, nichts als eine Beruhigungspille. Denn das Dioxin im Ei wird im Körper lange gespeichert, zusammen mit den Mengen, die wir ohnehin mit der Nahrung und durch die Luft zu uns nehmen. Daher müssen Verbraucher vor unnötigen Belastungen geschützt werden. Dreh- und Angelpunkt ist dabei die Futtermittelindustrie. Denn verseuchtes Tierfutter richtet in der industrialisierten Landwirtschaft enorme Schäden an. Gepanschtes Futter landet in den Trögen zigtausender Tiere und kann sich im Fleisch, im Ei oder in der Milch ablagern. Eine Kontrolle der Hersteller ist daher unerlässlich. Doch die geschieht nicht. Weil staatliche Kontrolleure fehlen, verlässt sich die Politik auf Eigenkontrollen der Betriebe. Auch die Vorschläge, die Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner jetzt vorgelegt hat, ändern daran nichts. Im Grunde bleibt alles, wie es ist: So wird der Bock zum Gärtner gemacht. hej

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false