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Lebensversicherungen: Schleichende Enteignung

Die Rente sinkt. Millionen Sparer wollen mit einer privaten Lebensversicherung gegensteuern. Jetzt haben sie das Nachsehen.

Sie haben alles richtig gemacht – die Millionen Sparer, die privat vorgesorgt haben. Sie haben die Warnungen der Politik ernst genommen, sich nicht auf die gesetzliche Rente allein zu verlassen. Um dem Staat oder den Kindern später nicht auf der Tasche zu liegen, haben sie Lebensversicherungen abgeschlossen, um die Rente im Alter aufzustocken. Doch jetzt müssen die Anleger mitansehen, wie ihre Altersvorsorge schwindet. Wer 30 Jahre lang jedes Jahr 1200 Euro in eine Lebensversicherung einbezahlt hat, bekommt heute knapp 85 000 Euro heraus, 20 000 Euro weniger als vor zwölf Jahren. Wer erst jetzt überhaupt mit dem Sparen anfängt, kann in 30 Jahren sogar nur noch mit 62 000 Euro rechnen. Selbst wenn man bedenkt, dass die Inflation früher höher war, ist der Schwund gewaltig. Schuld sind die Euro-Krise und die Politik des billigen Geldes, die die Europäische Zentralbank seit Jahren betreibt. Damit die Euro-Staaten ihre Schulden begleichen können und die Wirtschaft angekurbelt wird, hält die Zentralbank die Zinsen niedrig. Für die Altersvorsorge ist das Gift. Die Versicherer haben Mühe, das Geld der Kunden sicher und erträglich anzulegen. Die Zeche zahlen die Sparer. Dabei haben sie doch alles richtig gemacht.

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