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Meinung: Lenin isst den Teller leer

Was haben der bayerische Innenminister und ein türkisches Ehepaar aus Köln gemeinsam? Beide nennen das Kind beim n – und zwar fromm und frei.

Was haben der bayerische Innenminister und ein türkisches Ehepaar aus Köln gemeinsam? Beide nennen das Kind beim n – und zwar fromm und frei. Damit die Abschiebung abgelehnter Asylbewerber schneller über die Bühne geht, hat Beckstein nun eigens eine Behörde aus der Taufe gehoben und ihr den Namen Ausreiseeinrichtung gegeben – schließlich können sich die Asylanten hier auf ihre Ausreise einrichten. Auch das türkische Ehepaar hat bei der Namenswahl für den Nachwuchs mit seinen Absichten nicht hinter dem Berg gehalten: Osama bin Laden soll der Sprössling heißen. Das wiederum könnte ein Fall für den ausreisefördernden Innenminister sein: Becksteins Behörde sollte die Melderegister genauer unter die Lupe nehmen. Nur politisch korrekte Namen dürfen bleiben. Denn wo kämen wir da hin, wenn jeder sein Kind so nennen würde, wie es ihm gerade beliebt. „Lenin, iss den Teller leer!“ „Fidel, räum endlich dein Zimmer auf!“ „Keine Diskussion Che, du gehst jetzt ins Bett.“ Auf so einer schwarzen Namensliste läppert sich ordentlich was zusammen. Ach ja, eines noch, liebe Ausreiseeinrichtung: Der Name Herbert kann wirklich bleiben – denn wer wird schon gleich an den Wehner denken. dro

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