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Meinung: … und noch ein Schloss

„Kein Knobelsdorff aus Glas und Stahl – Fast wäre das Potsdamer Schloss verhunzt worden“ von Alexander Gauland vom 3. Dezember Da kann man gratulieren!

„Kein Knobelsdorff aus Glas und Stahl – Fast wäre das Potsdamer Schloss

verhunzt worden“ von Alexander Gauland

vom 3. Dezember

Da kann man gratulieren! Der Neubau für den Brandenburger Landtag wird „barockisiert“, weil vor mehr als 250 Jahren Friedrich II. das Potsdamer Stadtschloss nach Entwürfen von G. W. von Knobelsdorff grundlegend aus- und umbauen ließ.

Die Außengestalt zeigte nach Thieme/Becker (Lexikon der Kunst, 1993, V/720) „schlichte und von klassizistischer Grundhaltung bestimmte Formen“. Knobelsdorff entwarf für seinen Auftraggeber also durchaus zeitgemäß und „modern“, weder „barock“ noch „historisierend“ oder gar 250 Jahre „zurück“.

Wenn nun Herr Gauland in selbstgerechter Moderneschelte bejubelt, dass Potsdamer Fachhochschulabsolventen den Landtag im „Knobelsdorffer Schloss“ untergebracht und damit bewiesen haben, dass es möglich ist, „einem alten Schloss eine neue Bestimmung zu geben“, ist mir ganz „verhunzt“ zumute. Es gibt kein „altes Schloss“ und es wird nie wieder ein „Knobelsdorffer Schloss“ geben. Armer Knobelsdorff!

Dr. Ing. Ute Langeheinecke,

Berlin-Charlottenburg

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