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Meinung: Alles zu korrekt

Auf Ihrem Titelblatt zeigen Sie die Schokoladenseite der Ausländer in Berlin, gestylte Middleclass-Ausländer, die irgendwo sauber in Mitte im Café sitzen mögen: den Tangolehrer aus Argentinien, den TU-Studenten von der Elfenbeinküste, die flotte Managerin aus Slowenien. Optisch korrekt, ganz nach amerikanischem Vorbild.

Auf Ihrem Titelblatt zeigen Sie die Schokoladenseite der Ausländer in Berlin, gestylte Middleclass-Ausländer, die irgendwo sauber in Mitte im Café sitzen mögen: den Tangolehrer aus Argentinien, den TU-Studenten von der Elfenbeinküste, die flotte Managerin aus Slowenien. Optisch korrekt, ganz nach amerikanischem Vorbild. Wo aber sind der anatolische Bauarbeiter, der Rentner aus Istanbul, die Halbstarken aus dem Libanon? Ausgeblendet; sie könnten den schönen Schein trüben. Sie konstruieren eine Medienwelt, die die politisch-korrekte Version der Realität liefert; dahinter bleibt die reale Welt des Berliner Straßenbildes, der drohenden Ghettos, der demographischen Probleme eigenartig unberührt zurück.

Uwe Hinrichs, Berlin-Wilmersdorf

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