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Meinung: Berlin hat keinen Plan für Tempelhof

Betrifft: „Aus für Tempelhof: Letzter Flug am 30. Oktober“ vom 3.

Betrifft: „Aus für Tempelhof: Letzter Flug am 30. Oktober“ vom 3. Juni 2004

Als so genannter Vielflieger, der in der Nähe des ehemaligen Zentralflughafens Tempelhof wohnt, ist mir die vielfältige Diskussion über die Einstellung des Flugbetriebs in Tempelhof, die ja schon seit Jahren in diversen Gremien und den Medien geführt wird, manchmal recht unverständlich.

Die Infrastruktur des relativ kleinen Flughafens ist nur deswegen so „überdimensioniert“, weil bis zum heutigen Tag keine sinnvollen Konzepte der Bezirksverwaltung und des Senats vorgestellt wurden, die eine sinnvolle Nutzung des Gebäudekomplexes rechtfertigen. Stattdessen werden ständig neue Büro, Regierungs- oder Dienstleistungsgebäude gebaut, ohne auf bestehende – und intakte – Flächenanteile zurückzugreifen. Eine bessere, zentralere Lage wird sich im Großraum Berlin nur schwer finden (und bezahlen) lassen.

Als der kleinste der drei Berliner Flughäfen hatte Tempelhof bis dato den größten Zuwachs an Flugpassagieren! Einer sinnvollen Kostenübernahme durch die Fluggesellschaften dba und Germania wurde seitens der Flughafengesellschaft immer ein Riegel mit der Begründung vorgeschoben, dass zuerst die aufgelaufenen Gesamtschulden des (gesamten) Flughafenbetriebes, ergo einschließlich der durch die Flughafengesellschaft selbst verursachten kumulierten Jahresverluste, bezahlt werden müssten. Hier beißt sich die Katze selbst in den Schwanz!

Was geschieht nach Einstellung mit den leer stehenden Gebäuden und dem Flugfeld? Vielleicht sollte der Senat hier auch sentimental reagieren und der Bundeswehr einen weitläufigen Exerzierplatz nebst dazugehöriger Kaserne zur Verfügung stellen.

Christian Wegener, Berlin-Tempelhof

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