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Meinung: Berliner Lehrer müssen in Berlin arbeiten

Betrifft: „Bremervörde statt Berlin, vom 28. Juni 2004 Der Tagesspiegel schrieb, Berlin verzichte auf gut ausgebildete Informatiklehrer, weil ihnen nur eine 2/3Stelle angeboten wurde.

Betrifft: „Bremervörde statt Berlin, vom 28. Juni 2004

Der Tagesspiegel schrieb, Berlin verzichte auf gut ausgebildete Informatiklehrer, weil ihnen nur eine 2/3Stelle angeboten wurde. Gern trage ich dazu bei, den Dingen wirklich auf den Grund zu gehen. Was ist geschehen? Berlin ist es trotz schwieriger Haushaltslage und Lehrkräfteüberhängen gelungen, zum neuen Schuljahr 200 Lehrerstellen neu zur Verfügung zu stellen. Ein Erfolg.

Es können junge, gut ausgebildete und hoch motivierte Lehrkräfte eingestellt werden, die die Schulen dringend brauchen. Ein Erfolg.

Berlin kann dabei auf sehr viele Bewerber zurückgreifen, denn das Land bildet nach wie vor mehr Lehrkräfte aus, als es selbst braucht. Ein Erfolg.

Möglichst viele Bewerber/innen sollen eine Chance auf berufliche Praxis haben. Deshalb haben wir in Bereichen mit einem starken Überangebot von Bewerbern 2/3-Stellen angeboten. Ein solidarischer Akt, denn im Ergebnis können dadurch 250 Bewerber eingestellt werden. In Brandenburg ist das ohnedies fast der Regelfall. Unsere 2/3-Stellen werden nach einem Jahr in volle Stellen umgewandelt. Dieses Angebot war für die Bewerber ein gutes Angebot. Auch für den von Ihnen zitierten Bewerber U.M., der Bremervörde Berlin vorzieht, war das nicht der Punkt. Dieser Bewerber allerdings teilte uns selbst mit, das Berliner Stellenangebot nur anzunehmen, wenn es ihm im Berliner Südwesten offeriert würde, da es ihm unzumutbar erschien, eine Stunde Fahrweg von Lichterfelde nach Spandau auf sich zu nehmen. Dies wiederum ist für den Senat unannehmbar. Wir müssen von einem Bewerber, der vom Land Berlin eingestellt wird, so viel Mobilität erwarten, dass er auch in Berlin arbeitet. Denn das entscheidende Kriterium für den Lehrereinsatz ist und bleibt für uns der Bedarf der einzelnen Schule. Dieser gesamte Sachverhalt war dem Tagesspiegel bekannt. Schade, dass Sie das Ihren Lesern nicht mitteilten.

Klaus Böger, Senator für Bildung, Jugend und Sport, Berlin

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