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Meinung: Brot und Spiele

„Die da unten sieht man nicht“ vom 17. September 2006 Die Autoren haben sachlich höchst kompetent und sprachlich meisterhaft das wahre Thema unserer Tage herausgestellt: Die Unmenschlichkeit und die zerstörerische Wirkung des gegenwärtigen Wirtschaftssystems.

„Die da unten sieht man nicht“

vom 17. September 2006

Die Autoren haben sachlich höchst kompetent und sprachlich meisterhaft das wahre Thema unserer Tage herausgestellt: Die Unmenschlichkeit und die zerstörerische Wirkung des gegenwärtigen Wirtschaftssystems. Die alten Römer wussten noch, wie man das gewöhnliche Volk bei Laune hält, nämlich durch Brot und Spiele.

Hierzulande meint man offenbar, die Brotrationen ließen sich immer weiter kürzen, wenn nur genug Spektakel zur Ablenkung vom tristen Leben der kleinen Leute geboten seien. WM, Papstbesuch, Oktoberfest und andere Massenauftriebe vermitteln den Eindruck, die Deutschen lebten ins Saus und Braus und kämen mit dem Jubeln über ihr Schlaraffendasein gar nicht mehr nach. In Wirklichkeit findet nicht nur eine gigantische Umverteilung von unten nach oben statt, sondern so ganz nebenbei auch eine neue Aufrüstung und Militarisierung, bei der Geld anscheinend keine Rolle spielt. Volle Kraft zurück ins 19. Jahrhundert, aber bitte vor die Bismarcksche Sozialversicherung. Wer das aufhalten oder gar umdrehen soll?

Dafür kommt nur noch ein einziger in Frage, und zwar der allmächtige Gott, der den Untaten der Anbeter des Mammon nicht ewig zusehen wird. Geduld – sie werden sich selbst zu Grunde richten.

Heinrich Müller, Tegernheim

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