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Meinung: Den Teufel mit dem Beelzebub austreiben

„Fashion Week im Juli erneut am Bebelplatz“ von Nana Heymann vom 9. April Wieder steht das leidige Thema Fashion Week auf dem Bebelplatz zur Debatte.

„Fashion Week im Juli erneut am Bebelplatz“ von Nana Heymann vom 9. April

Wieder steht das leidige Thema Fashion Week auf dem Bebelplatz zur Debatte. Ironie des Schicksals: direkt darüber lese ich den Artikel zum „Tempelhofer Feldversuch“. Der Senat hat uns bereits das Vergnügen bereitet, die wunderbaren Tempelhofer Hallen der Brot-und-Butter-Messe dauerzuvermieten. Da könnte doch gleich noch die Fashion Week vom Bebelplatz hierher umziehen. Aber wahrscheinlich ist diese Location den Geld- und Namensgebern von Mercedes nicht nobel genug. Alternativ zum Bebelplatz fällt den Leuten vom Bezirksamt Mitte dann gleich der Gendarmenmarkt ein. Man nennt das den Teufel mit dem Beelzebub austreiben. Es ist ein Trauerspiel, wie Berlin es immer wieder schafft, sich von Geldern der Wirtschaft korrumpieren zu lassen. Oder kann sich jemand im Ernst vorstellen, das Gleiche würde in Paris auf der Place de la Concorde oder in Rom auf der Piazza Navona stattfinden? Dabei haben diese und andere Weltstädte viel mehr attraktive Architektur zu bieten als unser armes, geschundenes Berlin. Das bisschen Barockensemble, noch dazu mit dem beeindruckenden, weil beklemmenden Mahnmal der Bücherverbrennung, hat wahrlich mehr Respekt verdient. Hip sein und modern wird an diesem Ort ohnehin zur Farce.

Gerhard Grab, Berlin-Charlottenburg

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