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Meinung: Der Generalstaatsanwalt ist nicht alleinverantwortlich Boring Borer-Fielding Mendelssohn-Gesellschaft pflegt Familiengeschichte Sommers Konsequenz

Betrifft: „Der Generalstaatsanwalt soll gehen“ vom 12. Juli 2002 Die Staatsanwaltschaft Berlin wurde jahrelang auf Verschleiß gefahren – und ist seit Jahren verschlissen.

Betrifft: „Der Generalstaatsanwalt soll gehen“ vom 12. Juli 2002

Die Staatsanwaltschaft Berlin wurde jahrelang auf Verschleiß gefahren – und ist seit Jahren verschlissen. Der frühere Justizsenator Wolfgang Wieland hat vollkommen Recht mit seiner Einschätzung, dass Generalstaatsanwalt Karge „verantwortlich sei für die unerträgliche (!) Atmosphäre innerhalb der Staatsanwaltschaft und die Flucht aus dieser“.

Doch er ist es, wie wohl immer im Leben, nicht alleine: Die Staatsanwaltschaft hat eine hierarchisch gegliederte Führungsstruktur, die in der (Haupt-)Abteilungsleiterebene und in der zur Dienst- und Fachaufsicht berufenen Generalstaatsanwaltschaft beim Kammergericht besteht. Dort herrscht eine erstaunliche Kontinuität.

Bevor Herr Karge nach Berliner Manier zum alleinigen Sündenbock geprägt wird, sollte man sich in diesen beiden Etagen fragen, wie es dazu kommen konnte, warum und wie lange man diese unerträglichen Verhältnisse beschönigt hat und bemäntelt, ignoriert und willkürlich ausgeblendet.

Schließlich dürfte die Realität der Behörde auch nicht vereinbar sein mit den Ansprüchen und Rechten der in ihr dienenden Mitarbeiter, allen voran der einfachen Staatsanwälte, denen das Land Berlin eben mehr schuldet als einen unerträglichen Arbeitsplatz, den diese seit Jahren ungehört beklagen. Und schließlich fliehen oder achselzuckend frustrieren. Beides ist sehr teuer für das Land, teurer als eine der Arbeitslast entsprechende Mitarbeiteranzahl, Büroausstattung und räumlich adäquate Unterbringung. Denn der Preis für die jahrelange Verschleißpolitik wird nicht nur mit Geld und Humankapital bezahlt, sondern mit einem Verlust an grundgesetzlich eigentlich garantierter Justizgewährung gegenüber jedem Bürger des Landes Berlin.

Michael Deike, Berlin

Betrifft: Berichterstattung über einen Schweizer Ex-Botschafter und seine Frau

Seit vielen Wochen verfolge ich mit ambivalenten Empfindungen die Berichterstattung über ein Schweizer Ex-Botschafterpaar.

Nun kann man Hoffnung hegen, eine solche Häufung und ausufernde Länge der Artikel sei Informationsgehalt, Dramatik und Komplexität der Thematik rund um Shawne und Thomas geschuldet. Doch selbst nach treuer Lektüre der Abenteuer der beiden konnte ich nicht erkennen, was diese so erwähnenswert macht. Welche Leistungen hat beispielsweise unsere liebe Partymaus Shawne vorzuweisen? Ist es eine Meldung wert, wenn Thomas Borer beim Golfen mit anderen Parvenüs den Rasen malträtiert, und Shawnes Zickenfreundinnen zum Proseccoempfang den Kopf hysterisch lachend in den Nacken werfen ?

Der Tagesspiegel bot in dieser Hinsicht leider nicht mehr als tumben Boulevardjournalismus. Das lässt sich bei ein oder zwei Artikeln noch gutmütig überlesen, eine wochenlange Botschafterkampagne ohne Inhalt beginnt jedoch irgendwann zu ärgern .

Tilo Schmidt, Berlin

Betrifft: „Wo Einstein bis drei zählen lernte“ vom 6. Juli 2002

Mit Interesse lasen wir Ihren Artikel über den Mendelssohn-Nachfahren Robert-Alexander Bohnke. Es erscheint uns wichtig, einige Details zu ergänzen. Zahlreiche Mendelssohn-Nachkommen leben in Berlin, viele interessieren sich für die Geschichte ihrer Vorfahren. Eine dieser Nachfahren ist die Historikerin Cécile Lowenthal-Hensel, eine Urenkelin Fanny Hensels, geb. Mendelssohn Bartholdy. Sie hat vor 25 Jahren die Mendelssohn-Gesellschaft Berlin gegründet, um die Erforschung der Geschichte dieser weitverzweigten, bedeutenden Familie zu fördern.

Die Gesellschaft erwirbt Dokumente aus der Familiengeschichte, die im Mendelssohn-Archiv der Staatsbibliothek zu Berlin gesammelt werden. Dieses Archiv bewahrt das größte Spektrum an Mendelssohn-Dokumenten überhaupt. Etliche Ausstellungsstücke des jüdischen Museums, das sich ansonsten vor allem auf Moses Mendelssohn konzentriert, sind Leihgaben dieses Archivs. Eine Dauerausstellung im Mendelssohn-Zimmer der Staatsbibliothek an der Potsdamer Straße zeigt Dokumente und Gemälde aus dem Leben von fünf Mendelssohn-Generationen.

Elke von Nieding,

Mendelssohn-Gesellschaft, Berlin

Betrifft: Ron Sommer tritt zurück

Der Rücktritt ist nur konsequent. Der Telekom-Chef sollte seinen Kopf für die Verfehlungen der Politik hinhalten und damit die Gemüter der Klein-Anleger beruhigen, die zum Teil mit vollkommen irrationalen Erwartungen Anteilseigner geworden sind.

Rasmus Helt, Hamburg

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