zum Hauptinhalt

Meinung: Der Hass beschämt

„Ansichten zum Krieg“ vom 5. August 2006 Ich bin erschrocken, es bedrückt einen, man wird zornig über die vielen widerlichen antiisraelischen, antijüdischen Hassbriefe, welche die jüdischen Gemeinden täglich erhalten.

„Ansichten zum Krieg“

vom 5. August 2006

Ich bin erschrocken, es bedrückt einen, man wird zornig über die vielen widerlichen antiisraelischen, antijüdischen Hassbriefe, welche die jüdischen Gemeinden täglich erhalten. Da meint jemand tatsächlich, „die Juden hätten“ spätestens jetzt kein Recht mehr, „den Deutschen ein schlechtes Gewissen einzureden“. Welche Selbstgerechtigkeit, welche Verkennung, welche Verfälschung, bewusst oder unbewusst, der tatsächlichen Geschehnisse steckt in diesem Satz!

Der Briefschreiber will hier den Holocaust gleichsetzen mit dem Kampf Israels um seine Existenz, die von der Hisbollah und dem sie unterstützenden Iran aufs höchste mehr denn je bedroht ist. Man fragt sich zudem, ist es Unkenntnis, Gedankenlosigkeit oder ist es Antisemitismus, dass deutsche Juden oder jüdische Deutsche immer wieder, manchmal sogar von hochrangigen Politikern, mit israelischen Staatsbürgern gleichgesetzt werden. Sie sind deutsche jüdischer Abstammung oder jüdischen Glaubens.

Ich schäme mich ob dieser Hassbriefe, die in den jüdischen Gemeinden eingehen. Nach dem Holocaust, nach diesem unsagbar schlimmen Verbrechen (es fehlen einem die Worte dafür) hätte ich das nicht für möglich gehalten. Henryk Broder wird hier noch einmal bestätigt, was er in den 70er Jahren gesagt hatte: Auch unter den linken 68ern gab und gibt es Antisemitismus. Es ist bezeichnend, dass die Bösewichter für viele, viel zu viele Deutsche nur in den USA und in Israel zu suchen sind. Muss man die (Hass-)Briefschreiber daran erinnern, dass Israel der einzige demokratische Staat in dieser Region ist?

Burkhard Koettlitz,

Berlin-Wilmersdorf

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false