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Meinung: Der Kunde stört

„Mehdorn geht in die Offensive“ von Carsten Brönstrup vom 26. Oktober Viele Probleme der Bahn sind hausgemacht.

„Mehdorn geht in die Offensive“

von Carsten Brönstrup vom 26. Oktober

Viele Probleme der Bahn sind hausgemacht. Sieht man mal von unsicheren Radsatzwellen ab, so sind Verspätungen die Regel, nicht die Ausnahme. Häufig waren im Sonntagabendverkehr „geplante Verspätungen“ wegen Baustellen der Grund. Die weitere Palette der Gründe ist vielfältig: Das fängt beim Warten auf Reisende aus einem anderen verspäteten ICE an und geht weiter mit einer Reihe von technischen Problemen: Zugteile lassen sich nicht problemlos aneinanderkoppeln, eine Tür lässt sich nicht schließen, der Triebwagen ist defekt, eine Weiche funktioniert nicht, und, und, und …

Die beste und oft verwendete Begründung ist aber immer noch: „Wegen Verzögerungen (manchmal auch: Störungen) im Betriebsablauf …“

Ich habe den Eindruck gewonnen, dass das Störende im Betriebsablauf die notwendigen Wartungsarbeiten sind. Entsprechende Ersatzzüge sind nicht vorhanden, da sie ja Geld kosten.

Störend scheint auch der zahlende Kunde zu sein, der sich für sein Geld eine entsprechende (Gegen-)Leistung erhofft. Hier stimme ich Herrn Naumann von Pro Bahn zu, der beklagt, dass die Bahn Ihre Kunden im Störungsfall häufig nicht oder nur unzureichend informiert. Ausnahme war hier der Lokomotivführerstreik. Aber auch der Streik mit seinen Unannehmlichkeiten war ja hausgemacht.

Jochen Tschepe, Berlin-Schöneberg

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