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Meinung: Die USA demontieren die UNO

Betrifft: „Bush legt Doktrin zum Präventivkrieg vor" vom 21. September 2002 Vielleicht sollte man einmal überlegen, wer der Agierende und wer der Reagierende ist, und die Perspektive dann wieder etwas gerade rücken.

Betrifft: „Bush legt Doktrin zum Präventivkrieg vor" vom 21. September 2002

Vielleicht sollte man einmal überlegen, wer der Agierende und wer der Reagierende ist, und die Perspektive dann wieder etwas gerade rücken. Die Bush-Regierung begibt sich auf Wege weit jenseits von internationalen Übereinkommen (Internationaler Gerichtshof!) und Völkerrecht, indem sie die UNO erpresst, ihr ein Kriegsmandat zu erteilen, sonst werde sie alleine einen souveränen Staat angreifen. Damit demontiert sie die Vereinten Nationen und ihre endlich langsam wachsende Autorität.

Wenn sie jetzt sogar eine Doktrin zum Präventivkrieg vorlegt, muss sie sich einen Hitler-Vergleich vielleicht doch gefallen lassen, nämlich den des Missbrauchs des Präventionsbegriffs.

Seit die USA nach dem Ende des Kalten Krieges die alleinige Supermacht geworden sind, sind sie ein problematischer Freund, der mit etwas mehr Selbstreflektion statt Hurra-Patriotismus sicher eine Menge Probleme lösen könnte, die er glaubt, nur mit Krieg lösen zu können.

Wenn man sich die Reihe „Hardtalk“ in der BBC ansieht, kann man feststellen, dass sich amerikanische Politiker dort „vom Freund" ganz andere Fragen gefallen lassen müssen, z.B. wenn man ein Land angreifen will, weil es aufgrund seiner Möglichkeiten eine Bedrohung darstelle, warum man dann nicht Russland oder China angreife?

Bush ist auf dem Weg, die USA zu isolieren, alles andere wäre eine Katastrophe für das internationale Gefüge. Folglich muss er die Kritik seiner Freunde ertragen.

Axel Feuerberg, Berlin-Nikolassee

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