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Meinung: Gedenkstättenchef klagt und streitet nicht

Betrifft: „Gedenkstätte will mehr Geld“ vom 4. Februar 2004 In Ihrer Ausgabe berichteten Sie über die Finanzprobleme der Gedenkstätte BerlinHohenschönhausen.

Betrifft: „Gedenkstätte will mehr Geld“ vom 4. Februar 2004

In Ihrer Ausgabe berichteten Sie über die Finanzprobleme der Gedenkstätte BerlinHohenschönhausen. Kollegen aus anderen Gedenkstätten haben mich darauf aufmerksam gemacht, dass der Artikel einen Satz enthielt, der leicht missverstanden werden kann.

Sie schrieben, ich würde es als Direktor der Gedenkstätte „beklagen“, dass NS-Gedenkstätten ein Mehrfaches an Zuschüssen für ihre Arbeit bekämen. Eine solche Klage würde mir im Traum nicht einfallen, da ich weiß, unter welch großen finanziellen Problemen auch die NS-Gedenkstätten leiden.

Beklagt habe ich vielmehr, dass die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen gesetzlich vorgegebene Aufgaben nicht oder nur unzureichend erfüllen kann, weil ihr dazu das Geld fehlt. In diesem Zusammenhang habe ich darauf hingewiesen, dass die großen KZ-Gedenkstätten erheblich besser ausgestattet sind – nicht als „Klage“, sondern als löbliches Vorbild!

Ich nutze die Gelegenheit darauf hinzuweisen, dass auch der Einstiegssatz des Artikels irreführend ist. Dort hieß es, die Gedenkstätte und der Senat stritten weiter über die finanzielle Unterstützung für die Gedenkstätte. Einen solchen Streit hat es nicht gegeben. Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass durch den starken Anstieg der Besucherzahlen die Zuwendungen immer weniger ausreichen, alle Interessierten durch das Stasigefängnis zu führen.

Hubertus Knabe, Wissenschaftlicher Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen

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