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Meinung: Geschichte hat viele Facetten

„Das gute Grab“ von Kerstin Deckervom 26. AugustAuf meinen Reisen nach und in Polen konnte ich immer wieder feststellen, dass das Bemühen um die ganze historische Wahrheit in Polen unvoreingenommen und mit Nachdruck geschieht.

„Das gute Grab“ von Kerstin Decker

vom 26. August

Auf meinen Reisen nach und in Polen konnte ich immer wieder feststellen, dass das Bemühen um die ganze historische Wahrheit in Polen unvoreingenommen und mit Nachdruck geschieht. Anders in Deutschland, wo mit Tabus und ideologischen Vorabfestlegungen historische Fakten eher verschüttet als ins öffentliche Bewusstsein geholt werden.

In den letzten Augusttagen des Jahres 1939 zogen polnische Nationalisten durch grenznahe Dörfer und zündeten Häuser und Gehöfte polnischer Staatsbürger deutscher Volkszugehörigkeit an. Viele der Deutschen mit polnischer Staatsangehörigkeit flohen. So auch meine Großeltern, die glücklicherweise von einem polnischen Nachbarn gewarnt worden waren und sich in den Wäldern versteckten. Hier wurden sie von befreundeten Polen versorgt.

Mit diesen Berichten ernte ich in Polen interessierte Nachfragen und Verständnis, in Deutschland die hämische Bemerkung, ich sei wohl ein Geschichtsrevisionist. Umso wichtiger sind Artikel wie der von Frau Decker, die in Deutschland dafür sensibilisieren, dass Geschichte differenzierter ist, als zahlreiche Medien vermuten lassen.

Joachim Becker, Berlin-Steglitz

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