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Meinung: Hertha hat eine Heimat

„Gefangen in Berlin“ von Michael Rosentritt vom 22. September Seit die Überlegungen von Hertha BSC zu einem eventuellen Stadionneubau öffentlich geworden sind, ist die Diskussion auch in Fankreisen entbrannt.

„Gefangen in Berlin“

von Michael Rosentritt vom 22. September

Seit die Überlegungen von Hertha BSC zu einem eventuellen Stadionneubau öffentlich geworden sind, ist die Diskussion auch in Fankreisen entbrannt.

Viele teilen meine Meinung, das unser Olympiastadion tatsächlich zu den schönsten Stadien überhaupt gehört. Im Zeitalter der überall gleichen Multifunktionsarenen und Stadien mit dem Charme von Parkhäusern, hebt sich unser Stadion durch seine einzigartige Architektur mit der Verbindung aus alt und neu deutlich ab. Das der Name Olympiastadion zum Glück durch keinen Konzernnamen ersetzt werden kann, können ebenfalls nicht mehr viele Bundesligisten von sich behaupten. Das ist sicher einer der Gründe für den Verein, über ein vermeintlich besser vermarktbares Stadion nachzudenken.

Die Rechnung, einfach ein reines Fußballstadion neu zu bauen, was dann ab sofort immer ausverkauft sein wird und riesige Erträge aus Verkauf des Namens, vieler Logen und teurer Sitzplatztickets liefert, ist zu einfach.

Hertha muss stattdessen das Herz der Berliner wieder erobern. Das funktioniert auf der einen Seite über den sportlichen Erfolg.

Andererseits ist der Umgang mit den Fans und Vereinsmitgliedern sehr wichtig. Das ist Basisarbeit, um eine Hertha-Familie entstehen zu lassen, die sich dann schrittweise von selbst vergrößert. Hier gibt sich der Verein in letzter Zeit viel Mühe, weiter so.

Für unseren Fanalltag ist das Stadion auch eine besondere Herausforderung. Das Ziel der aktiven Fans in der Ostkurve ist es, unsere Mannschaft möglichst laut und kreativ anzufeuern. Die Voraussetzungen sind sicherlich ungleich schwieriger als in anderen Stadien. Na und! … Wir sind Berliner, dann müssen wir einfach noch besser sein, lauter singen und die anderen Zuschauer mitreißen. Damit einen Stadionneubau zu begründen, wäre ein Armutszeugnis für Hertha.

Wir werden das Stadionthema auch auf unserem nächsten Fantreffen öffentlich diskutieren.

Aber eins ist sicher. Die Hertha-Fans haben schon einmal ihre Heimat verloren, die „Plumpe“ am Gesundbrunnen. Die meisten Fans kennen heutzutage nur noch das Olympiastadion und verbinden das mit ihrem Verein.

Steffen Toll, Vorsitzender Förderkreis Ostkurve e. V., Berlin-Lankwitz

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