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Meinung: Heuchelei in Hessen

„Ypsilanti scheitert an SPD-Rebellen“ vom 4. November Nun wissen wir Bescheid: Das Gewissen ist (wie) eine Katze; wie diese schleicht es sich an, heimlich, ohne großes Aufsehen zu erregen.

„Ypsilanti scheitert an SPD-Rebellen“

vom 4. November

Nun wissen wir Bescheid: Das Gewissen ist (wie) eine Katze; wie diese schleicht es sich an, heimlich, ohne großes Aufsehen zu erregen. Rein und voll Zuvertrauen schaut es dich arglos an, erweckt in dir ein Grundvertrauen, um dann unvermittelt zuzuschlagen. Die Betroffenen sind zu Tode erschrocken: War doch nicht zu erwarten, dass diese Heimtücke sie treffen könnte. Sie sind dem Geschehen willenlos ausgeliefert. Verurteilen wir die so Geschlagenen nicht, sie verdienen unser Mitleid.

Manfred Schlüter,

Berlin-Charlottenburg

Die Vorgänge in Hessen können uns folgenden didaktischen Hinweis für die augenblickliche Diskussion über (fehlendes) wertegebundenes Handeln in unserer Gesellschaft geben: Die Enttäuschung über ein entgangenes politisches Amt kann zur Gewissensbildung führen!

Peter Augner, Berlin-Wittenau

Glückliches Hessen, hier gibt es noch Politiker im Landtag, die einen Wortbruch nicht hinnehmen.

Werner Fiedler, Berlin-Lichtenrade

Frau Ypsilanti hat wissentlich den Wählerwillen missachtet. Mit ihrem Verhalten hat sie der Demokratie kaum absehbaren Schaden zugefügt, denn es werden sich noch weniger Bürger geneigt zeigen, den Parteien die Blankovollmacht in Form ihrer Stimme anzuvertrauen, wenn derart freimütig Kernpositionen umgestoßen werden, kaum dass die „Ernte“ eingebracht ist.

Michelle Schwefel,

Berlin-Gesundbrunnen

Bei der Entrüstung über das Auftreten der „Frondeure“ ist viel Heuchelei im Spiel. Diese neben Frau Metzger drei Abgeordneten hätten es sich sehr leicht machen können. Ihr Ziel wäre erreicht worden, wenn nur einer bei der geheimen Wahl im Parlament nicht für Ypsilanti gestimmt hätte. Dann hätte hinterher niemand einen Einzelnen verdächtigen können, ohne als Verleumder dazustehen.

Vielleicht hätten den drei Abweichlern nicht einmal Kandidaturen bei der Neuwahl verwehrt werden können. Sie haben den unbequemen Weg gewählt, der erhebliche Nachteile für sie bringen kann. Die Ypsilanti-Gefolgschaft wird bei der Neuwahl große Gewinne einfahren, wenn ihre Erwartung stimmt, dass die Bevölkerung so denkt wie sie.

Dr. Eberhard Liss, Berlin-Lichterfelde

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