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Meinung: Hier wird der Bock zum Gärtner gemacht

Zur Berichterstattung über die Veröffentlichung von „Ekellokalen“ im InternetFolgt man der Amtslogik, wird der Bezirk Pankow demnächst auch die Kennzeichen verkehrsunsicherer Kraftfahrzeuge im Internet veröffentlichen, anstatt die Fahrzeuge bis zur Mängelbeseitigung aus dem Verkehr zu ziehen. Mit der Negativliste wird der Öffentlichkeit Behördenversagen als Bürgerservice verkauft!

Zur Berichterstattung über die Veröffentlichung von „Ekellokalen“ im Internet

Folgt man der Amtslogik, wird der Bezirk Pankow demnächst auch die Kennzeichen verkehrsunsicherer Kraftfahrzeuge im Internet veröffentlichen, anstatt die Fahrzeuge bis zur Mängelbeseitigung aus dem Verkehr zu ziehen. Mit der Negativliste wird der Öffentlichkeit Behördenversagen als Bürgerservice verkauft!

Alexander Köbe, Berlin-Britz

Nach mehrjährigem USA-Aufenthalt bin ich nach Berlin zurückgekehrt. Sehr erschrocken, dass Berlin dieses Anprangern von Schmuddellokalen übernommen hat. Als Steuerzahler unterhalte ich eine nicht kleine Behörde für meinen Schutz in Sachen Gesundheit und Lebensmittel. Die Internetveröffentlichung mag nett sein, aber bitte doch zur Kenntnis nehmen, nicht jeder hat einen Zugang und wahrscheinlich noch weniger im Augenblick des Betretens einer solchen „Gaststätte“. Was ich mir als Bürger und Steuerzahler wünsche, ist nicht nach einem hoffentlich nur verdorbenen Magen ein Schlaumeierspruch wie beispielsweise „konntest du doch im Internet lesen“.

Sondern schlicht und einfach: Eine Dreckgaststätte eventuell auch noch mit Rattenbesuch gehört zum Schutz der Bürger geschlossen. So einfach sehe ich dies und benötige dafür keine IT-Spezialisten für www.-Veröffentlichungen und schon gar keine Juristen für die Frage, was nämlich überhaupt veröffentlicht werden darf.

Wolf Jahn, Berlin-Lichterfelde

Wenn in Pankow 7000 Lebensmittelbetriebe und Gaststätten von 12 Kontrolleuren überprüft werden sollten, haben wir ein Problem. Die Politik wird wohl erst reagieren, wenn es die ersten Todesfälle gibt. Wenn man aber nun eine Kontrollgebühr von 100 Euro für jährliche Kontrollen einführen sollte, so wären das immerhin 700 000 Euro Einnahmen jährlich für den Bezirk.

Diejenigen Einrichtungen, die bei den Kontrollen durchfallen, müssten, selbstverständlich, öfter kontrolliert werden. Bei jeder zusätzlichen Kontrolle wären weitere 100 Euro fällig. Könnten bei solchen Einnahmen nicht mehr Kontrolleure eingestellt werden?

Arik K. Komets, Berlin-Steglitz

Es ist schon unglaublich, wie sich der Verband zu der offensichtlich berechtigten Kritik stellt. Die Gaststätte, die durch die Liste Kunden verliert, hat dies ihrer eigenen Unsauberkeit zu verdanken. Mit einer Kontrolle muss man doch ohnehin nur circa alle 5 Jahre rechnen. Ich hätte gerne für meinen Bezirk auch eine solche Kontrolle, aber da kann ich wohl lange warten.

Regina Kröning, Berlin-Spandau

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