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Meinung: Im Mittelmaß untergegangen

Betrifft: „ABC der Bildung“ vom 13. November 2003 Da hat man nun 70 Fachleute beschäftigt, aber das eigentliche Problem unserer Misere nicht erkannt.

Betrifft: „ABC der Bildung“ vom 13. November 2003

Da hat man nun 70 Fachleute beschäftigt, aber das eigentliche Problem unserer Misere nicht erkannt. Entsprechend sind die Antworten auf Fragen, die auf einer falschen Ausgangsbasis beruhen.

Sind die Ursachen nicht vielmehr darin zu suchen, dass sich unsere Gesellschaft seit den 70er Jahren zunehmend geweigert hat zu akzeptieren, dass die Menschen unterschiedlich sind? Dumm und klug, faul und fleißig. Weil gesellschaftspolitisch nicht opportun, wurde seitdem alles getan, jeden im Mittelmaß untergehen zu lassen. Es soll und darf keine Klugen, keine Dummen, keine Faulen und keine Fleißigen mehr geben. So werden den Klugen ihre aus dem verordneten Mittelmaßbrei ragenden Köpfe abgeschlagen, wird klug sein als elitär beschimpft.

Unser Land ist heute fest in der Hand eines etablierten Mittelmaßes, welches eben wegen seiner Mittelmäßigkeit gelähmt und weitgehend handlungsunfähig ist. Nichts fürchten Mittelmäßige mehr als Entscheidungen und Veränderungen. Ein Narr, der unser Land für reformwillig hält.

In Deutschland wird derzeit nicht reformiert, sondern nur noch umverteilt, um das Bestehende zu bewahren. Wer nun hingegen etwas verändern will, Reformen durchführen möchte, wird zuerst den einsamen Kampf gegen unser Mittelmaß aufnehmen müssen.

Bernhard Behrens, Berlin-Spandau

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