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Meinung: Intendantin Reim reagiert hilflos auf Kritik

Betrifft: „Zum Orkus hinab“ vom 14. und „Wahrheit statt Wut“ vom 16.

Betrifft: „Zum Orkus hinab“ vom 14. und „Wahrheit statt Wut“ vom 16. Januar 2004

Argumente sind auch Kultur. Die Argumente der Intendantin des RBB, Dagmar Reim, stammen aus dem Instrumentenkoffer der Rhetorik, Abteilung: Totschlag. Sie folgen dem Muster: „Vorsicht Kinder, Opa erzählt vom Krieg“.

Die Generaldenunziation des Tradierten als überlebt und reaktionär kokettiert mit der bloßen Behauptung vom Neuen als dem Besseren. Das Wort „Reform“ wird sich schmerzlich, peinlich winden. Der gutwillige Leser erkennt die Hilflosigkeit, den Argumenten Peter Raues, eines repräsentativen KulturradioHörers, etwas Überzeugendes entgegenzusetzen. Wir anderen – inzwischen erschütterten Hörer – lesen, wie restlos die Programmverantwortlichen einem Kulturradio, das diesen Namen verdient und das dem Auftrag eines kritischen und feuilletonistischen Journalismus folgt, die Wurzel gezogen haben. Welcher Chimäre sie dabei hinterherlaufen, welcher Wahn sie treibt, bleibt unerfindlich. Sie können die Kultur eigentlich bloß hassen. Etwas anderes fällt mir nicht ein. Den Argumenten Peter Raues kann man allenfalls weitere Beispiele, aber nichts Grundsätzliches hinzufügen.

Außer vielleicht die Vermutung, dass der in der Tat „ohne Not“ „geschredderten“ Radiokultur der Umzug „in den Orkus“ vermutlich verweigert würde. Die würden sich bedanken. In der Hölle wohnen nicht die Schlechtesten, man ist durchaus in guter Gesellschaft. Und die wird das so genannte Kulturradio kaum einschalten. Da machen sie lieber weiter höllische Hausmusik und erzählen sich zum wiederholten Mal die alten Sottisen. Was bleibt ihnen auch übrig?

Heike Klapdor, Berlin-Zehlendorf

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