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Meinung: Journalistische Standards einhalten

Betrifft: „Mannomann“ vom 26. Juni 2003 Über andere Medien bin ich auf den Vorwurf aufmerksam geworden, Ihr Korrespondent Malte Lehming habe in seinem Artikel substanziell aus einem Artikel der „New York Times“ abgeschrieben.

Betrifft: „Mannomann“ vom 26. Juni 2003

Über andere Medien bin ich auf den Vorwurf aufmerksam geworden, Ihr Korrespondent Malte Lehming habe in seinem Artikel substanziell aus einem Artikel der „New York Times“ abgeschrieben. Wieso konnte ich zu diesem Fall bisher im Tagesspiegel selber, den ich abonniert habe, nichts erfahren? Ober habe ich etwas überlesen?

Wenn über einem Artikel steht „von Malte Lehming, Washington“ und der Artikel beginnt mit den Worten „Wie ein Macho sieht er nicht aus“, wird der Eindruck, den dies erweckt, nicht wesentlich verändert, indem irgendwann im Artikel zwei Mal die „New York Times“ erwähnt wird. Den Vorwürfen zufolge, sind sehr viel mehr Aussagen der „New York Times“ entnommen, als aus dem Artikel ersichtlich wird. Wie soll ich also in Zukunft der Angabe „von Malte Lehming“ Vertrauen schenken? Darüber hinaus schmälert es mein Vertrauen in den Tagesspiegel, wenn ein Unterschreiten von journalistischen Standards wie im vorliegenden Fall nach Bekanntwerden nicht korrigiert und entschuldigt wird.

Georg Picot, BerlinCharlottenburg

Anmerkung der Redaktion: Malte Lehming hat in seinem Artikel auf der Weltspiegel-Seite in großen Teilen eine Geschichte der „New York Times“ übernommen. Obwohl die Zeitung zweimal und als einzige Quelle genannt wird, ist diese Tatsache nicht deutlich geworden. Das ist ein Verstoß gegen unsere Standards und ein Fehler, den wir bedauern. Der Tagesspiegel hat sich dafür bei den Kollegen der „New York Times“ entschuldigt, und die haben unsere Entschuldigung angenommen. cas

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